Willkommen zum zweiten Teil unserer Blogserie in der wir uns den zentralen Aspekten der IT-Sicherheit widmen. Im ersten Teil haben wir die Rolle von IT-Assets und die Unterstützung durch Enterprise Architecture Management als Werkzeug zur Erfassung des Informationsverbunds beleuchtet. Nun widmen wir uns den Geschäftsprozessen und zeigen, wie sie durch Werkzeuge des Business Process Management für den Informationsverbund erfasst werden können.
Die Rolle der Prozesse im Informationsverbund
Geschäftsprozesse schaffen Struktur und Übersicht in den Abläufen eines Unternehmens. Sie definieren, wie Aufgaben, Ressourcen und Technologien effizient genutzt werden, um Ziele zu erreichen. Durch klare Abläufe gewährleisten Prozesse eine konsistente Produkt- und Dienstleistungsqualität und unterstützen die Einhaltung von Standards. Sie fördern die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens und ermöglichen eine kontinuierliche Verbesserung. Gleichzeitig schaffen sie die Basis für Skalierbarkeit, sodass das Unternehmen flexibel auf Veränderungen reagieren kann. Als zentrale Bausteine der Wertschöpfung stärken Geschäftsprozesse die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft und tragen zur nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens bei.
Im Informationsverbund hilft Business Process Management (BPM) dabei, Sicherheitsanforderungen strukturiert entlang der Prozesskette zu definieren und umzusetzen. Diese Anforderungen beziehen sich zum Beispiel auf den Schutzbedarf der Geschäftsprozesse und den darin verarbeiteten Daten. Der Schutzbedarf beschreibt, wie stark bestimmte Informationen vor Bedrohungen wie unbefugtem Zugriff (Vertraulichkeit), Datenverlust (Verfügbarkeit) oder Manipulation (Integrität) geschützt werden müssen. So wird gewährleistet, dass die Sicherheitsmaßnahmen den realen Anforderungen und der Dynamik der Unternehmensprozesse entsprechen.
Business Process Management als Werkzeug zur Sicherstellung der Prozessintegrität
Mit modernen BPM-Tools wie SAP Signavio lassen sich Prozesse nicht nur modellieren, sondern auch ihre sicherheitskritischen Komponenten wie Risiken und Kontrollmaßnahmen gezielt identifizieren. Risiken umfassen dabei potenzielle Bedrohungen oder Schwachstellen innerhalb der Prozesse, während Kontrollen die Anforderungen darstellen, die zur Minimierung dieser Risiken umgesetzt werden müssen. So können Unternehmen alle relevanten Sicherheitsanforderungen frühzeitig im Prozessdesign festlegen und automatisiert auf die unterstützende IT-Landschaft übertragen. Diese „Vererbung“ von Sicherheitsanforderungen sorgt für konsistente und durchgängige Schutzmaßnahmen, die sich automatisch aus den Anforderungen der Prozesse ableiten.
Durch eine vollständige Ansicht der Prozessketten lassen sich potenzielle Schwachstellen oder Risken in Prozessschnittstellen identifizieren. Diese detaillierte Sichtweise ermöglicht es, Sicherheitslücken entlang der gesamten Prozesskette zu erkennen und zu schließen bevor sie zu echten Bedrohungen werden.
Zusammenarbeit von BPM und EAM zur Sicherstellung der IT-Sicherheitsarchitektur
Durch die Kombination von Methoden aus BPM und EAM erhalten Unternehmen eine umfassende Grundlage zur Dokumentation des Informationsverbunds. Während im BPM die Prozesse identifiziert und strukturiert werden, sorgt EAM dafür, dass die zugehörigen Applikationen und IT-Komponenten dokumentiert und in die Sicherheitsstrategie eingebunden sind. Diese Synchronisation ermöglicht eine lückenlose Sicherheitsarchitektur, in der Prozesse und IT-Landschaft als Einheit betrachtet und gesteuert werden.
Die Zusammenarbeit von BPM und EAM erhöht die Effizienz im Informationsverbund erheblich. Prozesse, die durch BPM sicherheitsgerecht gestaltet sind, übertragen ihre Anforderungen direkt auf die zugehörigen IT-Systeme. So entsteht eine konsistente und effiziente Sicherheitsstruktur, die Unternehmen hilft, Sicherheitsvorfälle zu minimieren und die Sicherheitsmaßnahmen kostengünstig und zielgerichtet zu steuern.
Prozessübergreifende Sicht und Steuerung von Sicherheitsanforderungen
Eine klare Prozessmodellierung erleichtert es Unternehmen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und deren Einhaltung nachzuweisen. Der Informationsverbund dokumentiert systematisch alle Abhängigkeiten zwischen Prozessen und IT-Assets, sodass Unternehmen schnell und effektiv auf Prüfungen vorbereitet sind und Compliance sicherstellen können.
Vorteile von BPM und EAM im Informationsverbund zusammengefasst
Verknüpfung der Prozesslandschaft mit der IT-Landschaft
BPM und EAM ermöglichen eine enge Verzahnung zwischen Geschäftsprozessen und IT-Systemen, was nicht nur die Effizienz erhöht, sondern auch die Sicherheitsanforderungen der Prozesse berücksichtigt. Diese Verbindung stellt sicher, dass sicherheitsrelevante Anforderungen in den IT-Systemen implementiert und konsistent eingehalten werden. So wird gewährleistet, dass Prozesse nicht nur effizient, sondern auch sicher und geschützt vor unbefugtem Zugriff und Datenverlust ablaufen.
Unterstützung bei Compliance und Audits
BPM und EAM bieten wertvolle Unterstützung bei der Einhaltung sicherheitsrelevanter Compliance-Vorgaben und der Vorbereitung auf Audits. Durch klar dokumentierte Prozesse und eine transparente IT-Architektur lassen sich Sicherheitsanforderungen nachvollziehbar und konsistent umsetzen und nachweisen. Unternehmen profitieren dadurch von einer erhöhten Nachvollziehbarkeit und reduzieren das Risiko von Sicherheitsverstößen, was die IT-Sicherheit insgesamt stärkt.
Beschleunigung der Transformation
Durch den Einsatz von BPM und EAM können Unternehmen Transformationsprojekte schneller und gezielter umsetzen, um auch aktuellen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Die Transparenz über Prozesse und IT-Architektur hilft dabei, sicherheitsrelevante Änderungen strategisch zu planen und die benötigten Ressourcen gezielt einzusetzen. So kann das Unternehmen schneller auf neue Bedrohungen und Sicherheitsstandards reagieren und bleibt in einem sich stetig wandelnden Sicherheitsumfeld agil.
Optimierung der IT-Ressourcen
Die enge Integration von Prozessen und IT im Rahmen von BPM und EAM ermöglicht es Unternehmen, IT-Ressourcen effizienter und sicherer zu nutzen. Redundanzen werden vermieden, und sicherheitsrelevante Systeme können gezielt auf die Unternehmensanforderungen abgestimmt werden. Dies führt nicht nur zu Kosteneinsparungen und einer höheren Leistungsfähigkeit, sondern verbessert auch die Sicherheitslage, da Ressourcen gezielt für sicherheitskritische Aufgaben eingesetzt werden können.
Im nächsten Teil unserer Serie befassen wir uns mit der Überwachung und kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen im Informationsverbund. Wir zeigen, wie Unternehmen durch gezieltes Monitoring und stetige Optimierung ihre Sicherheitsmaßnahmen stärken und sich so auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten. Freuen Sie sich auf praxisnahe Einblicke in effektive Monitoring- und Verbesserungsstrategien für eine dynamische IT-Sicherheitsarchitektur!
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