Dieser Beitrag stellt den Auftakt der CTI-Blogserie: „Wissensmanagement mittels Prozessmanagement“ dar, in der wir das Bausteinmodell nach Probst konkretisieren, mit dem Prozessmanagement verzahnen und unsere Erfahrungen mit den einzelnen Bausteinen Wissensidentifikation, Wissenserwerb, Wissensentwicklung, Wissensverteilung(Wissenstransfer), Wissensnutzung und Wissensbewahrung anhand von praktischen Anwendungsfällen aus unserer Beratungspraxis darstellen. Jeder Baustein wird in einem eigenen Blogartikel beleuchtet und wir zeigen auf, wie eine Umsetzung durch BPM und ausgewählte Wissensmanagement Maßnahmen aussehen kann.
Seit den 1980er Jahren beschäftigt sich Wissensmanagement (Knowledge Management) mit der Frage, wie Wissen erworben, entwickelt, transferiert und gespeichert wird. Unterschiedliche Modelle bieten Lösungsansätze, wie mit Wissen in Organisationen umgegangen werden kann. Ein solches Modell ist das Bausteinmodell von Probst et al. aus dem Jahr 1997. Auch wenn die Idee des Wissensmanagements nicht neu ist, ist sie dennoch relevanter denn je, da Daten und das daraus generierte Wissen heutzutage einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil und Produktionsfaktor darstellen.
Doch was ist Wissen genau?
Wissen entsteht durch Kommunikation und dem damit verbundenen Denken, Handeln und Lernen von Personen. Um Wissen generieren zu können, müssen Informationen auf der Grundlage von Vorwissen interpretiert und Teil des eigenen Handlungsschemas werden. Wissen umfasst zudem jene Fähigkeiten, die Kommunikation überhaupt erst möglich machen, ohne dass diese explizit formuliert werden müssen. So kommt eine Unterscheidung zwischen implizitem und explizitem Wissen zustande. Implizites Wissen ist stark an ein Individuum geknüpft und ist schwer mess- und vermittelbar. Dieses Wissen ist nur schwer artikulierbar und gründet auf Erfahrungswissen, welches gleichzeitig Wissen und Können umfasst. Explizites Wissen, auf der anderen Seite, ist formulierbar und reproduzierbar, und kann durch Sprache und Zahlen weitergegeben werden. Es ist eindeutig kodiert und lässt neue Interpretationsweisen zu.
Im Kontext einer Organisation wird Wissensmanagement benötigt, um Strategien zur Schaffung einer intelligenten Organisation aufzubauen. Das Wissen der einzelnen Organisationsmitglieder kann sich durch koordinierte Zusammenarbeit zu kollektivem, und damit zu organisatorischem, Wissen entwickeln. Genau wie das unabhängige Wissen der einzelnen Mitglieder kann dieses kollektive Wissen ebenfalls explizit oder implizit geprägt sein. Für Organisationen ist es besonders wertvoll, wenn implizites Wissen von Mitarbeitenden auf die gesamte Organisation ausgeweitet und währenddessen kontinuierlich angereicht werden kann. Im Unternehmen können so Wettbewerbsvorteile entstehen, da dieses Wissen schwer imitierbar und nicht an einzelne Mitarbeitende gebunden ist.
Mit Hilfe von Wissensmanagementmodellen können komplexe Sachverhalte vereinfacht dargestellt werden. Sie bieten Orientierung und können zu einem organisationsweiten Verständnis von Wissensmanagement beitragen. Eines der weitverbreitetsten Modelle ist das Baustein-Modell von Probst et al., mit dem Unternehmen Wissensprobleme innerhalb ihrer Organisation aufdecken und besser verstehen können. Das Modell soll Organisationen unterstützen bei der „[…] Verbesserung der organisatorischen Fähigkeiten auf allen Ebenen der Organisation durch einen besseren Umgang mit der Ressource ‘Wissen’“1. Wissensmanagement wird hierbei in acht abgetrennte Bereiche unterteilt, die sogenannten Bausteine, die in die Kategorien Zielsetzung, Umsetzung und Bewertung fallen. Das Modell besteht aus zwei Ebenen; der Strategischen, welche die Steuerungsaufgaben aufzeigt, und der Operativen, welche die praxisbezogene Ebene darstellt. Die Bausteine bilden untereinander Interdependenzen, so dass der Kreislauf nicht unidirektional durchlaufen werden muss und als Netzwerk verstanden werden soll. Jedoch sollten alle Bausteine gleichermaßen berücksichtigt werden.
Was sich hinter den einzelnen Bausteinen im Detail verbirgt, wo sie praktische Anwendung finden und mit welchen Maßnahmen des Prozess- und Wissensmanagements die Bausteine unterstützt werden können, erfahren Sie in den Artikeln dieser Blogreihe.
Da die Bausteine im Modell selbst keine Struktur vorgeben, bietet es sich an, sie als Aktivitäten in die Prozesse des Unternehmens einzuweben. So findet Wissensmanagement während des operativen Tuns statt und das dokumentierte Wissen kann in weiteren Prozessen genutzt werden. Aus diesen Gründen fokussieren wir uns in unseren Artikeln auf die operative Ebene des Bausteinmodells. Aus prozessualer Sicht wird erarbeitet, in welchen Abläufen Wissen entsteht, wo es abgelegt wird und wie es genutzt werden kann.
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CTI CONSULTING bietet Ihnen umfassendes Wissen im Bereich Prozessmanagement und kann Sie bei der Prozessaufnahme durch Interviews und der anschließenden Modellierung, sowie Anreicherung mit spezifischen Prozessinformationen (wie beispielsweise Verantwortlichkeiten und ausführlichere Aufgabenbeschreibungen) und dem Erstellen und Hinterlegen von relevanten Dokumenten unterstützen und so dafür sorgen, dass Ihr Wissen personenunabhängig im Unternehmen erhalten bleibt.