Herzlich willkommen zu unserer neuen Blogserie zum Thema IT-Security! In dieser Serie widmen wir uns den zentralen Aspekten der IT-Sicherheit, und beginnen mit einer dreiteiligen Reihe zum Thema Informationsverbund. In den kommenden Beiträgen werden wir beleuchten, warum der Informationsverbund ein unverzichtbares Element einer ganzheitlichen IT-Sicherheitsstrategie ist und wie er in der Praxis durch Methoden des Enterprise Architecture Managements erfolgreich umgesetzt werden kann.
Herausforderungen moderner IT-Landschaften
Moderne IT-Infrastrukturen sind hochgradig komplex und bestehen aus einer Vielzahl von Applikationen, Komponenten und Geschäftsprozessen, die stark miteinander verflochten sind. Die steigende Komplexität bringt verschiedene Herausforderungen mit sich, insbesondere im Bereich der IT-Sicherheit. Hier kann der Einsatz von Enterprise Architecture Management (EAM) helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen, denn EAM zielt darauf ab, diese komplexen Strukturen zu verstehen und systematisch zu dokumentieren.
Der Informationsverbund, als Gesamtheit aller infrastrukturellen, organisatorischen, personellen und technischen Komponenten inklusive ihrer Abhängigkeiten, bildet hierbei die Basis. Eine zentrale Aufgabe dabei ist es, die Beziehungen zwischen IT-Assets, Prozessen und Sicherheitsanforderungen zu erfassen und sichtbar zu machen. EAM bietet hierfür die geeigneten Werkzeuge und Methoden. Ohne einen strukturierten Informationsverbund fällt es Unternehmen schwer, die Übersicht über ihre IT-Landschaft zu behalten und sicherzustellen, dass alle Sicherheitsanforderungen konsequent umgesetzt werden.
Sicherheitsrisiken ohne Informationsverbund
Prozesse, die die Arbeitsabläufe im Unternehmen abbilden, und IT-Systeme, die die technische Ausführung darstellen, müssen einen Einheit bilden, um das Gesamtbild betrachten zu können. Ohne den Einsatz eines Informationsverbunds müssen IT-Assets und Prozesse isoliert betrachtet werden. Dies führt dazu, dass Sicherheitsanforderungen nicht durchgängig auf die unterstützenden Systeme übertragen werden, was wiederum Sicherheitslücken schafft. Diese Lücken können von Angreifern ausgenutzt werden und ernsthafte Konsequenzen für das Unternehmen haben.
Ein Beispiel: Ein kritischer Geschäftsprozess mag zwar hohen Sicherheitsanforderungen unterliegen, doch die IT-Systeme, die diesen Prozess unterstützen, sind möglicherweise nicht entsprechend abgesichert. Der Informationsverbund hilft hier, Abhängigkeiten zwischen Geschäftsprozessen und IT-Systemen klar zu erkennen und sicherzustellen, dass Sicherheitsmaßnahmen entlang dieser Abhängigkeiten umgesetzt werden.
Wachsende regulatorische Anforderungen
Regulatorische Anforderungen wie NIS-2 und der Digital Operational Resilience Act fordern von Unternehmen, ihre IT-Landschaften und Sicherheitsanforderungen umfassend und strukturiert zu dokumentieren. Diese Anforderung lässt sich durch den Informationsverbund, der ein zentrales Element für das Management der IT-Sicherheit ist, erfüllen.
Die strukturierte Dokumentation aller relevanten IT-Assets, Prozesse und deren Sicherheitsanforderungen ist unerlässlich, um den geforderten Nachweis der Einhaltung internationaler Sicherheitsstandards erbringen zu können. Unternehmen, die die EAM als Methodik zur Dokumentation des Informationsverbundes einsetzen, haben es leichter, den Überblick über ihre Sicherheitsarchitektur zu behalten und regulatorische Anforderungen zu erfüllen.
Besonderheiten des Informationsverbundes
Ein besonderer Vorteil des Informationsverbunds ist die Vererbung von Sicherheitsanforderungen: Wenn ein Geschäftsprozess einen bestimmten Schutzbedarf hat, wird dieser automatisch auf die unterstützenden IT-Systeme und Anwendungen übertragen. Das bedeutet, dass Unternehmen eine konsistente und lückenlose Sicherheitsarchitektur schaffen können.
Die Vorteile eines Informationsverbunds
Für Unternehmen bietet der Informationsverbund zahlreiche Vorteile. Die systematische Erfassung und Dokumentation der IT-Infrastruktur ermöglicht eine bessere Übersicht und hilft, Risiken zu minimieren. Dies hat gleich mehrere positive Effekte:
1. Reduzierung von Sicherheitsvorfällen
Durch die konsistente Anwendung von Sicherheitsanforderungen auf alle relevanten IT-Systeme und Prozesse verringert der Informationsverbund das Risiko von Sicherheitsvorfällen. Schwachstellen können frühzeitig identifiziert und behoben werden, bevor sie zu größeren Problemen führen.
3. Einfachere Erfüllung gesetzlicher Anforderungen
Durch die klare Strukturierung und Dokumentation von IT-Assets und deren Sicherheitsanforderungen wird es einfacher, regulatorische Vorgaben wie NIS-2 zu erfüllen. Unternehmen können jederzeit nachweisen, dass sie die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen implementiert haben, was die Auditierbarkeit vereinfacht.
2. Effizienzsteigerung
Die Automatisierung der Vererbung von Sicherheitsanforderungen reduziert den manuellen Aufwand und minimiert Fehler. Dies steigert nicht nur die Sicherheit, sondern macht die Sicherheitsprozesse auch deutlich effizienter.
4. Vertrauensbildung
Ein strukturiertes IT-Sicherheitskonzept auf Basis eines Informationsverbunds stärkt das Vertrauen von Kunden, Partnern und Stakeholdern in die Integrität der Geschäftsprozesse und der Datensicherheit. Dies trägt zur Sicherung bestehender Geschäftsbeziehungen bei und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Im nächsten Teil unserer Serie steigen wir tiefer in die Funktionsweise des Informationsverbunds ein. Wir zeigen Ihnen, warum es entscheidend ist, IT-Assets und Geschäftsprozesse miteinander zu verknüpfen, und welche Kernkomponenten dabei eine Rolle spielen. Zudem erklären wir, wie die automatisierte Vererbung von Sicherheitsanforderungen funktioniert und welche Vorteile dies für die IT-Sicherheit und Effizienz Ihres Unternehmens bietet. Seien Sie gespannt auf praxisnahe Einblicke in Prozesse und Technologien!
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