Im Rahmen der CTI-Blogserie „Wissensmanagement mittels Prozessmanagement“ führen wir das Bausteinmodell nach Probst ein und berichten von unseren Erfahrungen mit den einzelnen Bausteinen Wissensidentifikation, Wissenserwerb, Wissensentwicklung, Wissensverteilung (Wissenstransfer), Wissensnutzung und Wissensbewahrung anhand von praktischen Anwendungsfällen aus unserer Beratungspraxis. Dieser Beitrag zum Wissensnutzung ist der sechste Artikel in dieser Serie.
Wissensnutzung
Wissen stellt in vielen Unternehmensbereichen einen zentralen Produktionsfaktor dar. Sobald das Wissen erworben und verteilt wurde, steht es zur Nutzung bereit. Der Baustein der Wissensnutzung beschreibt den produktiven Einsatz des organisatorischen Wissens und die Fähigkeit, dieses im Unternehmenskontext einzusetzen.
Oftmals steht Wissen oder die Dokumentation dessen bereits zur Verfügung, die Bausteine arbeiten darauf hin – doch wie kann man die Nutzung des geteilten Wissens auch vorantreiben und die Barrieren zur Nutzung abbauen?
Kommunikation als Enabler
Auch wenn die Nutzung von Wissen erst einmal trivial erscheint, gibt es doch entscheidende Barrieren, die diesen Prozess hemmen. Barrieren wie mangelnde Transparenz, ein zu komplizierter Einstieg oder keine konkrete Verknüpfung des Wissens zum entsprechenden Thema und zur „Realität“ halten oft davon ab, das vorhandene Wissen zu nutzen. Demnach ist hier viel Kommunikation auf verschiedenen Wegen wichtig, um die Wissensquellen im Unternehmen bekannt zu machen.
Dies kann u.a. erreicht werden durch das regelmäßige Veröffentlichen von Blogeinträge sowie dem Auslegen von Flyer oder Aufsteller an zentralen Stellen im Unternehmen, die auf Wissensquellen verweisen und wie diese zu benutzen sind.
Nutzungsbezogene Bereitstellung von Wissen
Auch wenn Wissensquellen erfolgreich kommuniziert und bekannt gemacht werden, so ist doch die Nutzung in erster Linie von dem Nutzer abhängig, also zum Beispiel einem neuen Mitarbeiter in einem Unternehmen. Der folgende Use Case dient zur Veranschaulichung der Wissensnutzung.
Auf neue Mitarbeiter in einem Unternehmen bricht meist eine Flut an Informationen herein und es ist schwer, die wichtigsten Informationen zu filtern und sich diese zu Nutze zu machen. Auch wenn das Wissen auf Sharepoints oder anderen Sharing-Plattformen zur Verfügung steht, so ist dies meist einerseits nicht weit genug bekannt im Unternehmen oder die Struktur fehlt, damit man das für sich selbst notwendige Wissen auch nutzen kann. Hier bietet die Bereitstellung eines kondensierten und auf das Nötigste zum Einstieg reduzierte Onboarding eine Möglichkeit das Wissensangebot so niederschwellig wie möglich zu halten, dem neuen Mitarbeiter damit gezielt Informationen zur Verfügung zu stellen und dadurch eine direkte Nutzung des bereitgestellten Wissens zu ermöglichen. Dies kann in Form einzelner Dokumente geschehen und auch durch die Verknüpfung an und mit der Dokumentation von Geschäftsprozessen.
Prozesse erleichtern die Nutzung von Wissen
Wie der Use Case bereits verdeutlicht, wird die Nutzung des Wissens erleichtert, indem das Wissen nutzungsbezogen gespeichert und bereitgestellt wird. Hier bietet das Prozessmanagement einen zentralen Vorteil. Die Dokumentation der Prozesse per se zeigt die Nutzung von (Ablauf-)Wissen auf. Somit bieten das Prozessmanagement und die Dokumentation von Prozessen die ideale Möglichkeit, Wissen anwendbar zu machen und anschaulich und verständlich darzustellen und das benötigte Wissen direkt an der entscheidenden Stelle zu verknüpfen. Einzelne Prozessschritte können durch die Verlinkung von Trainingsunterlagen oder weiterführenden Unterlagen optimal ergänzt, und die Nutzung des damit verbundenen bzw. benötigten Wissens sichergestellt werden. Infomaterial, welches auf ein bis zwei Seiten die wichtigsten Informationen bereitstellen, kann dadurch direkt in die Prozessdokumentation mit eingebunden werden und von Mitarbeitern zu ihrer Arbeit hinzugezogen werden.
Eine zentrale Prozessdatenbank bietet so für jeden Mitarbeiter die Möglichkeit, auf Ablaufwissen und spezifisches Wissen, welches mit dem Prozess zusammenhängt, zuzugreifen.
Zudem können Prozesse, zum Beispiel mit einem Business Process Management Werkzeug wie Signavio, in spezifischen Ansichten für bestimmte Nutzergruppen präsentiert werden, sodass auch nur das Wissen genutzt werden kann, das benötigt wird. Die Dokumentation der Prozesse mit einem BPM-Tool kann einen zentralen Beitrag zur Wissensnutzung liefern und hilft dabei die Barrieren der Nutzung abzubauen, indem es Wissen in Form von Prozessen übersichtlich visualisieren kann und an einem zentralen Ort zur Verfügung stellt.
Unser Angebot
CTI CONSULTING unterstützt Sie bei Identifikation, Entwicklung, Erwerb, Verteilung, Nutzung und Bewahrung Ihres unternehmensspezifischen Wissens. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Skills erreichen wir die für Sie ideale Balance aus Zeitplan, Budget und einer nachhaltigen Zielarchitektur.
Darüber hinaus bietet Ihnen CTI CONSULTING umfassendes Wissen im Bereich Prozessmanagement und kann Sie in den verschiedenen Stadien beim Aufbau eines Prozessmanagements unterstützen. CTI CONSULTING begleitet sie von der Prozessaufnahme, über die Modellierung und die Bewertung Ihrer Unternehmensprozesse, bis hin zur Implementierung. Die Etablierung eines Prozessmanagements möchten wir stets mit der Verknüpfung durch verschiedene Knowledge Management Maßnahmen unterstützen und so dafür sorgen, dass Ihr Wissen personenunabhängig im Unternehmen zur Verfügung steht.
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